Das Olberssche Paradoxon ist ein astronomisches Phänomen, das nach dem deutschen Astronomen Heinrich Wilhelm Olbers benannt ist. Es stellt eine scheinbare Unvereinbarkeit mit der Annahme eines unendlichen und statischen Universums dar.
Das Paradoxon besagt, dass aufgrund der unendlichen Anzahl von Sternen im Universum der Nachthimmel immer in hellem Licht strahlen sollte, ohne jegliche Dunkelheit zwischen den Sternen. Denn wenn man sich in jede Richtung im Raum bewegt und die Sichtlinie durch die unendliche Anzahl von Sternen verfolgt, müsste das Licht von jedem Punkt im Raum auf das Auge treffen.
Die Lösung dieses Paradoxons liegt jedoch in der Begrenzung der Ausbreitung des Lichts. Das Universum ist nicht unendlich alt, sondern hat ein bestimmtes Alter. Das bedeutet, dass das Licht von sehr weit entfernten Sternen noch nicht bei uns angekommen ist, da es Zeit braucht, um sich durch den Raum zu bewegen.
Zusätzlich dehnt sich das Universum aus, während das Licht unterwegs ist. Dadurch wird die Wellenlänge des Lichts gestreckt und es verschiebt sich in den roten Bereich des Spektrums, wodurch es schwieriger zu erkennen ist. Dieses Phänomen wird als Rotverschiebung bezeichnet.
Das Olberssche Paradoxon wurde erstmals im 17. Jahrhundert formuliert, aber erst im 19. Jahrhundert von Heinrich Wilhelm Olbers ausführlich behandelt. Es diente als Anstoß für weitere Forschungen zur Ausdehnung des Universums und zur Entdeckung der Rotverschiebung, die auf die Expansion des Universums hinweist. Heutzutage wird das Paradoxon als ein Beweis für das Alter und die begrenzte Größe des Universums angesehen.
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